„Stuten-Berti“ Plschek verstorben!
Tiefe Betroffenheit im Traberlager:
Eine der herausragendsten Personen in der heimischen Traberszene ist am Dienstag, 4. Jänner 2022, im 81. Lebensjahr nach längerer Krankheit sanft entschlafen. Albert „Berti“ Plschek, wie ihn seine zahlreichen Fans auf der Badener Trabrennbahn liebevoll nannten, prägte auch auf der Biedermeier-Rennbahn das sportliche Geschehen mit und konnte in seiner einzigartigen Rennkarriere bundesweit 2.314 Siege (!) im Sulky einfahren. Drei Derbysiege (1968, 1969, und 1975) mit den Pferden Director, Advokat und Italiano spiegelten seine Kunst für das junge Pferd wider. Die große Spezialität des Wieners über viele Jahrzehnte war eben das Trainieren und Vorbereiteten des Trabernachwuchses. Und dabei spielte auch Baden eine ganz wichtige Rolle. Waren es nicht nur die zahlreichen Erfolge, die ihn immer wieder bewogen mit seinem Pferdelot zu den Rennen anzureisen, auch die stets amüsanten Ausflüge mit seiner Ehegattin Gabi samt Fans zu den Pfaffstättner Weinheurigen Rothaler, Schützl oder Österreicher gelten heute noch als legendär und unvergessen.
In den Rennfarben von Dr. Herbert Pichler siegte Albert Plschek u.a. auch im Preis der Stadt Baden mit einem seiner Paradepferde Escamillo, hier bei der Siegerehrung durch Bürgermeister und BTV-Präsident HR Prof. Mag. Viktor Wallner.
Mitte der Neunziger-Jahre vollendete er seine traumhafte Zuchtrennkarriere mit dem Gewinn des Österreichischen Stuten-Derbys. In der 8. Auflage des Vierjährigen-Klassikers siegte er 1996 mit Mag. Walter Maushammers Ovnita, und spätestens mit diesem Erfolg wurde der mittlerweile für ihn kreierte Spitzname „Stuten-Berti“ zu seinem Markenzeichen. Sechs Jahre davor war dem vielfachen Badener Berufsfahrer-Meister Albert Plschek auch schon mit der zweijährigen Stall-Alsergrund-Stute Coupe Denmark in der ersten Auflage des Badener Zukunfts-Preises ein weiterer Erfolg in einem Zuchtrennen gelungen. Weitere „Pferdedamen“, die Plschek zu Seriensiegerinnen formte, waren Giulietta, Protilla, Henrietta, Sweety Girl, Lady Roulette, Magic Wings, Malynkaja, Peace Forever oder Ywon.
Typische Badener Szene in den 80er-Jahren: Albert Plschek bei einer Ehrenrunde als Badener Berufsfahrer-Champion
In der kommenden Badener Saison 2022 feiert das einstige Standard-Rennen, der Badener Stuten-Preis, sein Comeback. Beinahe logisch, dass sich der BTV dazu spontan entschlossen hat, diesen früheren Klassiker Albert Plschek zu widmen.
Der Badener Trabrenn-Verein drückt den Hinterbliebenen, besonders Gattin Gabi Plschek, sein aufrichtiges Beileid aus und versichert ihnen, „Stuten-Berti“ niemals zu vergessen.